Traumatherapie

Traumatherapie » Was ist ein Trauma? » Traumafolgestörungen » Entwicklungstrauma » Komplexe PTBS

Seit 2003 arbeite ich in Institutionen und in freier Praxis als Körper-Psychotherapeut. Besondere Erfahrungen und spezialisiertes Wissen bringe ich mit bei Stresssymptomen, Traumafolgestörungen, Suchterkrankungen, Depressionen, Essstörungen, ADHS-Symptomen und Hochsensibilität mit.

Die meisten psychischen Probleme werden durch Traumatas verursacht. Psychische Traumatisierungen sind dissoziative Schutzmuster, die auch im Körper starke Spuren hinterlassen. Deshalb ist jede Traumatherapie körperorientiert. Die Erkenntnisse der Psychotraumatologie haben die Psychotherapie stark verändert. Ihre Erkenntnisse ermöglichen es, rascher wiederkehrende, negative Muster zu verstehen und aufzulösen. Oft wirkt allein schon das tiefere Verständnis von Traumafolgereaktionen heilsam.

Was ist ein Trauma?

Der körperorientierte Ansatz

Fast alle traumatherapeutischen Schulen arbeiten körperorientiert, weil Traumatisierungen sich besser über den körperorientierten Ansatz behandeln lassen. Körperpsychotherapeutische Traumatherapie hilft das seelische Wohlbefinden zu fördern, psychisches Leiden zu lindern und persönlichen Strukturen zu verändern.

Wenn wir nicht nur ein Krise überwinden oder einen guten Übergang in eine neue Lebensphase finden wollen, sondern unser eigenes Funktionieren verändern wollen, dann braucht das Mut, Geduld und eine kompetente Unterstützung. Traumaheilung verändert unser Funktionieren. Wir lösen eine chronische Schutzreaktion auf, die wir nicht mehr brauchen. Wir alle lernen uns zu schützen. Das ist gesund.

Unsere Schutzmuster sind geprägt und entstanden durch unsere Überlebensstrategien - in der Körperpsychotherapie nennen wir das den Charakterstil. Bei Traumafolgestörungen wird der Charakterstil besonders stark geprägt. Viele meinen, ihr Charakter sei ihre Persönlichkeit. Doch das stimmt nicht. Unser Potential entfaltet sich erst, wenn wir nicht mehr gefangen sind in unserem Charakterstil. Dieser drückt sich auch stark in unserem Körper aus. Der körperorientierte Ansatz erleichtert uns, wahrzunehmen, wie wir uns schützen - denn der Körper lügt nicht. Er führt rascher auf die richtige Spur. 

Eine Abrechnung mit der Krankenkasse ist bei mir in der Regel nicht möglich. Ich passe die Tarife den Einkommensverhältnissen an.

Erstgespräch vereinbaren »   E-Mail Kontakt »

Was ist ein Trauma?

Traumatherapie » Was ist ein Trauma? » Traumafolgestörungen » Entwicklungstrauma » Komplexe PTBS

"Trauma" bedeutet auf griechisch Verletzung. Ein Trauma ist ein Verletzung, die sowohl körperlich, psychisch oder seelisch sein kann. Die traumatische Reaktion der Betroffenen beinhaltet Gefühle von intensiver Angst, Hilflosigkeit, Ohnmachtsgefühlen  oder Verlassenheitsgefühlen.

Definitionsgemäss erfüllt ein traumatisches Ereignis für eine Person folgende Kriterien: die Person war selbst Opfer oder Zeuge einer Situation, wo das eigene Leben oder das Leben einer anderen Person bedroht war oder eine stärkere Verletzungen zur Folge hatte. Diese Verletzungen können auch darin bestehen, dass jemand über einen längeren Zeitraum immer wieder Entbehrungen oder Gewalt erleben musste.

Traumatisierende Situationen. Alle Fachleute sind sich heute einig, dass Vernachlässigung durch die Eltern, sexualisierte Übergriffe oder Gewalt, aber auch Mobbing und anhaltende Diskriminierung traumatisierend wirken. Ebenso die schwere Erkrankung eines Kindes, chirurgische Operationen aber auch psychisch kranke Eltern können traumatisierend wirken. Sehr verbreitet sind Geburtstraumisierungen durch Komplikationen, Kaiserschnitte und nachgeburtliche Trennung von Mutter und Kind. Medizinische und zahnmedizinische Eingriffe, wie zum Beispiel längere Krankenhausaufenthalte können mit Gefühlen von Verlassenheit, Ausgeliefertsein oder Todesängsten verbunden sein und dadurch traumatisierend sein. Auch kleine "Traumata's" wie wiederholte Demütigungen oder Diskriminierungen können grosse Auswirkungen haben, in dem sie die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls verhindern.

Welche Folgen hat ein Trauma? Ein Trauma wirkt wie extremer Stress, der weiterwirkt. Ein traumatisierendes Ereignis löst im Körper und in der Seele eines Menschen notwendige Überlebensreaktion aus, die aus Flucht-, Kampf- und Unterwerfungs-Reflexen bestehen. Auf Englisch ist das einfach zu merken: Flight, Fight or Freeze. Traumatischen Stress kann man daran erkennen, dass man voller Angst sein kann, ohne dass es dafür einen klaren Auslöser gibt, dass man unbedingt alles unter Kontrolle haben möchte oder dass man das Grundvertrauen in andere Menschen verloren hat oder nie entwickeln konnte und sich deshalb oft selbst isoliert. 

Erstgespräch vereinbaren »

Traumafolgestörungen

Traumatherapie » Was ist ein Trauma? » Traumafolgestörungen » Entwicklungstrauma » Komplexe PTBS

Entscheidend bei einer Traumatisierung ist nicht das traumatisierende Ereignis, sondern wie das Ereignis von der betroffenen Person verarbeitet wird. Traumafolgestörungen entstehen in der Regel nur, wenn das Opfer nach der Traumatisierung keine geeignete und ausreichende Unterstützung erhalten hat.

Ein durch äussere Faktoren (Unfälle, Katastrophen) verursachtes Ereignis kann in der Regel besser verarbeitet werden die in Beziehungen verursachten Traumatisierungen. Je enger die Beziehung zur verursachenden Person, desto schwerer sind im Allgemeinen die Folgen. Es gibt einfache, schwere und komplexe Traumafolgestörungen.

Die Symptome von Traumafolgestörungen. Sie zeigen sich als Übererregungssymptome oder als Vermeidungssymtome. Ein typisches Übererregungssymtpom ist das Flashback. Ausgelöst durch einen Auslöser ("Trigger") tauchen im Kopf traumatische Situationen wieder auf, wie sie damals abgelaufen sind, mit der entsprechenden Erregung im Körper. Vermeidungssymptome sind Verhaltensweisen, wo es darum geht, Trigger zu vermeiden, das kann bedeuten, dass man den Kontakt zu gewissen Menschen, Orten, Gefühlen oder Gedanken vermeidet. Die Vermeidungsymptome sind bei Traumafolgestörungen besonders komplex. 

Transgenerationale Traumafolgestörungen. Wir können auch unter Traumafolgestörungen leiden, wenn wir selbst nicht Opfer einer Traumatisierung geworden sind. Traumatische Erfahrungen wie Krieg, sexueller Missbrauch oder schwere körperliche Misshanldungen hinterlassen bei den Opfern derart tiefe Spuren, dass sie epigenetisch abgespeichert oder über die Sozialisation an die nächste Generation weitergegeben werden. Traumatsierungen, die von Eltern nicht verarbeitet werden konnten, werden sehr häufig an die Kinder weitergegeben, indem sie die frühkindliche Entwcklung früh beeinträchtigen.

Erstgespräch vereinbaren »

Entwicklungstraumata

Traumatherapie » Was ist ein Trauma? » Traumafolgestörungen » Entwicklungstrauma » Komplexe PTBS  

Unter Entwicklungstraumata wird eine Fehlregulation des autonomen Nervensystems verstanden, dass durch Vernachlässigung, emotionale Übergriffigkeit oder chronische mangelnde Einstimmung der Eltern auf das Kind ausgelöst wird.

Missbraucht ein Elternteil das Kind emotional, körperlich oder sexuell, ist die natürliche Reaktion des Kindes, sich zu wehren. Dieser Impuls flößt jedoch Angst ein, und wenn das Kind noch klein ist, darf es diesen Impuls auf keinen Fall spüren, da das Kind die Bindung zu seinen Eltern bedroht sieht. Um mit den aggressiven Impulsen gegenüber den Eltern umgehen zu können, entwickelt das Kind eine Überlebensstrategie. Diese Überlebensstrategie schützt die Bindung zu den Eltern, hat aber lebenslange Auswirkungen auf die körperliche und psychische Entwicklung des Kindes und seine Bindungs- und Kontaktfähigkeit. So entwickelt sich ein geringes Selbstwertgefühl, starke Beeinträchtigungen in der Kontaktfähigkeit, ein strenger innerer Kritiker und möglicherweise Zwangs- und Suchtverhalten.

Traumafolgestörungen entstehen einerseits durch singulären Schockereignissen wie Unfall, Vergewaltigung und Krieg, andererseits erzeugen auch subtile, kaum wahrnehmbare Beeinträchtigungen in der Beziehung zu den Eltern über einen längeren Zeitraum ein Entwicklungstrauma. Komplexe Traumafolgestörungen entstehen in der frühen, oft vorsprachlichen Entwicklung eines Menschen meist durch die engsten Bezugspersonen. Sie wirken sich nachhaltig störend auf die Lebendigkeit und Lebenskraft eines Menschen aus. 

Erstgespräch vereinbaren »

Komplexe Traumafolgestörung

Traumatherapie » Was ist ein Trauma? » Traumafolgestörungen » Entwicklungstrauma » Komplexe PTBS

Eine komplexe Traumafolgestörung (K-PTBS) entwickelt sich meist als Folge von schweren, anhaltenden oder wiederholten Traumatisierungen - häufig in der Kindheit. Im Unterschied zur einfachen PTBS treten hier vielfältige, ausgeprägte Beeinträchtigungen im Bereich des Denkens, der Gefühle und der sozialen Beziehungen auf. Um die Diagnose zu stellen, muss die Störung über einen längeren Zeitraum, nämlich mindestens zwei Jahre, bestehen. In der internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) wird ein ähnliches Störungsbild unter dem Begriff „andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung“ beschrieben. 

Die Symptome einer komplexen PTBS

  • Veränderungen bei der Regulierung von Gefühlen: zum Beispiel Schwierigkeiten, Gefühle zu steuern, Neigung zu selbstzerstörerischem Verhalten, ausgeprägtes Risikoverhalten
  • Veränderungen bei Aufmerksamkeit und Bewusstsein: Verlust von Erinnerungen, Neigung zu Dissoziationen
  • Veränderungen bei der Selbstwahrnehmung und beim Gefühl der eigenen Identität: geringes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle, Gefühl, von anderen isoliert zu sein, Vernachlässigung der Selbstfürsorge
  • Veränderungen in den Beziehungen zu anderen: anhaltendes Misstrauen, Neigung, selbst wieder in die Opferrolle zu geraten oder Neigung, andere zum Opfer zu machen
  • Somatisierungsstörungen (körperliche Symptome mit psychischen Ursachen): zum Beispiel chronische Schmerzen, Symptome im Bereich des Magen-Darm-Trakts, des Herzens oder der Sexualfunktionen
  • Veränderungen der Lebenseinstellungen: Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Sinnverlust, Verlust positiver Überzeugungen und Einstellungen 

Zur Behandlung einer komplexen posttraumatischen Belastungstörung hat der Autor und Therapeut Pete Walker einen einzigartigen, multimodalen Ansatz zur (Selbst)-Hilfe entwickelt, mit dem ich arbeite. Die wichtigsten Faktoren sieht Walker in der Stärkiung der eigenen Ressorucen zur Selbsthilfe, in gelingenden Beziehungen - in gemeinschaftlichem Reparenting. Die Angaben zum praktischen Ratgeber finden sich unter Literatur-Hinweise.

Erstgespräch vereinbaren »

 

Literatur-Hinweise

  • Trauma verstehen, bearbeiten, überwinden. Ein Übungsbuch für Körper und Seele. Prof. Dr. med. Luise Reddemann und Dr. med. Cornelia Dehner-Rau. Das Buch ist auch als Hörbuch erhältlich.
  • Postraumatische Belastungsstörung. Vom Überleben zu neuem Leben. Ein praktischer Ratgeber zur Überwindung von Kindheitstraumata. Pete Walker. ISBN 978-3-96257-075-0
  • Laurence Heller, Aline Lapierre: Entwicklungstrauma heilen – Alte Überlebensstrategien lösen, Selbstregulierung und Beziehungsfähigkeit stärken, Kösel Verlag 2013
  • Weitere Hinweise unter Literatur.